Praxis der Systemaufstellungen

07.02.2008

Kristine Alex
Orte erinnern sich

Wenn sich Wohnungssuche, Hausverkauf, geschäftlicher Erfolg in neuen Arbeitsräumen oder Streit um ein Erbe schwierig gestalten, helfen Systemaufstellungen weiter. Die Lösungen, die sich zeigen, sind nicht allein mit dem Verstand zu klären: Sie entstehen auf energetischer Ebene.Immer häufiger nehmen Menschen Unterschiede wahr: Sie spüren, dass sie sich an verschiedenen Orten jeweils anders  fühlen. Dies kann positiv sein, z.B. Hier fühle ich mich besonders klar und kraftvoll, sich aber auch negativ äußern wie: Ich komme im neuen Haus nicht an, ich kann meine Umzugskisten nicht auspacken, alle Familienmitglieder sind unruhig, immer ist jemand krank. Warum ist es am neuen Geschäftsstandort so schwierig, Erfolg zu haben? Warum lässt sich die geerbte Immobilie nicht veräußern? Es gibt eine Ecke im Haus, in der sich niemand aufhalten will. Warum? Mir passiert das gleiche in dem Haus wie dem Vorbesitzer. Warum? Das ist mir ja richtig unheimlich.Sie alle stellen sich die Frage, woran das liegen könnte und suchen nach Antworten.

Ursachenforschung und Lösungen mit Systemaufstellunge
n

Eine Systemaufstellung ist eine Methode, die aus dem Aufstellen von Familienmustern bekannt ist. Sie ermöglicht für den Klienten auf transparente Weise, Ursachenforschung zu betreiben und Lösungen zu finden.

Wie funktionieren Aufstellungen mit Orten und Häusern?

Mit Hilfe von Stellvertretern werden die Fragestellungen im Raum dargestellt. So gibt es z.B. einen Repräsentanten für ein Haus, ein Grundstück, ein Verkäufer, ‚das, was beunruhigt’ oder einen potentiellen Kunden. Das erste Bild spiegelt den Staus quo einer Situation. Jeder Stellvertreter beschreibt seinen aktuellen Zustand .So sagt der Käufer z. B.: „Ich habe das Gefühl, niemand sieht mich. Ich habe keine Chance, mich dem Haus zu nähern“ Der Stellvertreter eines leerstehenden Hauses berichtet: Ich wünsche mir, dass eine Familie hier wohnt oder ein anderes Haus: Ich brauche eher Ruhe.Verbale Prozesse und veränderte Stellungen im Raum leiten Wandlungsprozesse ein und Lösungswege zeigen sich.

Von auftretenden ortsbezogenen Resonanzen können unterschiedliche Lebensbereiche sowohl positiv wie negativ geprägt sein; u.. a. Beziehung, Familie, Gesundheit, beruflicher Erfolg. Wohnt jemand z.B. in einem Haus, deren Bewohner früher erfolgreiche Geschäftsleute waren, kann es sein, dass späterer Bewohner mühelos daran anknüpfen können. Waren frühere Besitzer immer wieder von Schicksalsschlägen oder Mißerfolg gebeutelt, treten  spätere Besitzer u.U. damit in Resonanz.

Einige typische Beipiele

Aufstellungen bieten Lösungsansätze für vielfältige Fragestellungen rund ums Bauen, Wohnen, Arbeitsplatz und Unternehmensstandort.

Haussuche

Beispiel
Eine Klientin suchte verzweifelt einen Platz, an dem sie zur Ruhe kommen konnte. Die Aufstellung zeigte, dass nicht falsche Objekte ausgewählt wurden, sondern in ihr selbst kam etwas nicht zur Ruhe: Sie erkannte, dass zuerst eigene Klärungsprozesse dran waren.Danach stand für die Haussuche an.HauskaufEine jüngere Klientin war sehr stark an einem alten, verfallenen Hof interessiert. Er stand seit langem leer und bisher konnte kein geeigneter Käufer gefunden werden. Die Frau wollte klären, ob das Objekt wirklich das Richtige für sie wäre. Die Aufstellung zeigte , dass sich indem Haus jemand aus Verzweiflung umgebracht hatte. Sofort wusste die Kaufinteressentin, um was es ging.

Eine Frau hatte ihren Mann verloren und war dadurch in extreme Not geraten; sie konnte ihre Kinder nicht mehr ernähren. Die Klientin war sehr von diesem Schicksal berührt und schaute mit viel Liebe auf die Frau. Dadurch beruhigte sich die Situation und es schien, als ob das Haus wirklich auf einen Käufer gewartet hatte, der dieses besondere Schicksal sah und würdigte. Die Klientin kaufte das Haus und sie beschloss, der früheren Besitzerin ein kleines Denkmal zu setzen.

Hinderungsgründe beim Immobilienverkauf

Eine Immobilienmaklerin erkannte durch die Aufstellung, warum sich ein schönes Haus nicht verkaufen ließ. Die Familie musste nach der Scheidung das Haus verkaufen und wollte die Lebensphase darin innerlich noch nicht verabschieden. Besonders die Kinder hingen noch sehr daran fest. Kaum war geklärt, dass für alle Familienmitglieder eine neue Lebensphase dran war, wurde das Haus problemlos innerhalb von vier Wochen verkauft. Die potentiellen Käufer spürten zuvor, dass die Besitzer nicht richtig freigegeben hatten.

In einem anderen Fall hing das Grundstück noch sehr an der geschiedenen Ehefrau, die sich sehr liebevoll um das Haus gekümmert hatte. Es entwickelte eine positivere Einstellung zum Verkauf, sofern sich der neue potentielle Besitzer ebenfalls liebevoll um den Garten kümmern wollte.

Andere Hausbesitzer hatten ein Haus erworben. Ständig rief der Vorbesitzer an und wollte irgend etwas. In diesem Fall stellte sich heraus, dass er einfach nicht losgelassen hatte und noch einen Konflikt, den er in der Zeit mit seiner Frau hatte, für sich ins Reine bringen musste. Damit hatte jedoch die neue Familie nichts zutun. Für sie war es wichtig, klar zu sein und dies zu bleiben: Damit habe ich nichts zu tun und da will ich auch nicht reingezogen werden.

Glücklich und zufrieden an einem Platz leben

Häuser und Grundstücke speichern Ereignisse oder schicksalhafte Erlebnisse ehemaliger Bewohner, manchmal über Jahrhunderte hinweg.Neue Bewohner nehmen solche Ereignisse oder Erlebnisse wahr. Sie treten damit unbewusst in Resonanz und leben die Ereignisse manchmal sogar nach.

In einem 500 Jahre alten Schloss übernahmen die Ehefrauen z.B. in auffälliger Weise die gleiche Rolle wie die früheren Besitzer.Auf einem alten Hof standen die Bewohner immer kurz vor dem Ruin.Sobald das Schicksal dieser schon verstorbenen Menschen gesehen und gewürdigt wird, klärt sich das Energiefeld des Ortes. Die späteren Bewohner sind frei davon, ein ‚unbewusstes Wiedererleben’ findet nicht mehr statt.

Konfliktfreies Bauen

Klärungen des Orts unterstützen reibungslose Bauprozesse. Verzögerungen und Schwierigkeiten können auf ungeklärte alte Ereignissen am Ort, von Vorbesitzern oder in der Baufamilie aufmerksam machen.

Ein Bauherr klärte während schwieriger Genehmigungsverhandlungen die Grundstücksenergien. Kurz drauf konnte der Bau beginnen und in kürzester Zeit ohne weitere Verzögerung abgeschlossen werden.

Grundstücke haben oft ihre eigenen Vorstellungen, was sie für Besitzer wollen und was vor Ort passieren soll. Ein Grundstück z.B. war sehr offen für Kinder; es wünschte sich herumspringende und lachende Kinder. Ein anderes wollte eher in einer Art ‚Dornröschenschlaf’ versinken. Manche alten Häuser wollen z.B. nicht renoviert sondern gleich abgerissen werden. Sie sind ‚erschöpft’ von dem was sie erlebt  und beobachtet haben.

Berücksichtigt man die Wünsche und Grundenergien des Ortes, ist das private Leben freier nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und der  Standort kann beruflich erfolgreich genutzt werden.

Körpersymptome

Ein Klient besaß sein Wohn- und Geschäftsgebäude seit 25 Jahren und wollte es nun verkaufen. Es lag an einem Fluss; das Gelände war früher sumpfig gewesen. Schon seit 2 Jahren fand sich kein Käufer. Der Klient hatte in all den Jahren Rückenschmerzen. Er wusste, dass die Vorbesitzer bis zur fast völligen Bewegungsunfähigkeit erkrankt waren. In der Aufstellung konnten alte Geschehnisse benannt werden, der Besitzer reagierte emotional sehr stark. Auf dem Grundstück mussten sog. Schwabenkinder -es gab eine Zeit, in der Kinder aus Südtirol, deren Eltern sehr arm waren, als billige Arbeitskräfte bei Bauern eingesetzt wurden- unter schweren Bedingungen gearbeitet haben. Vermutlich waren auch viele verstorben, vielleicht an Sumpffieber. Nachdem die Ereignisse gesehen und das Schicksal der Kinder gewürdigt wurde, meinte der Besitzer: „Jetzt kann ich es anpacken“. Interessant war: Selbst kinderlos, hatte er sich jedoch oft und viel für Kinderhilfswerke in Afrika eingesetzt. Sie lagen im sehr am Herzen.

Das Erbe annehmen

Ein Umbau-Prozess gestaltete sich in der Genehmigungsphase sehr schwierig. Die Aufstellung zeigte, dass der Erbe, einen alten Hof, der seit längerem leer stand, nicht richtig annehmen konnte. Es gab ‚etwas Schweres’, was auf dem Hof lastete, u.a. auch die Haltung ‚es muß hart gearbeitet werden’ war sehr präsent. Ein Leben mit Freude und Leichtigkeit war für den Erben bisher nur im Ausland möglich gewesen. Dadurch zog es ihn immer noch unbewusst in die Ferne und die Entscheidung, sich wirklich zuhause niederzulassen, war innerlich noch nicht getroffen. Sobald die Ursachen für die Schwere erkannt waren, konnte der Planer einen stimmigen Plan entwerfen.

Geld der Oma

Ein Klient konnte sich nicht richtig in seiner Wohnung einrichten. Er hatte die Wohnung von dem geerbten Geld seiner Großmutter gekauft. Die Aufstellung zeigte, dass er diesem Familienzweig bisher eher Verachtung entgegengebracht hatte, Als einfache Arbeiter hatten Großvater und Großmutter sich das Geld hart erarbeitet: Der Klient hingegen war bisher nur voll Bewunderung für andere Familienmitglieder, die Firmenbesitzer und Unternehmer waren. Die Wertschätzung des geerbten Geldes war wichtig um die Situation zu befrieden.

Flucht und Umgang mit verlorenem Besitz

Eine Klientin wollte endlich sesshaft werden . Sie war jetzt 35 Jahre und schon 10 mal umgezogen. Sie fühlte sich immer getrieben und auf der Suche und wusste nicht wonach.Die Aufstellung zeigte, dass sie mit dem Schicksal der Großeltern, die im Krieg geflüchtet waren und ihren Besitz zurücklassen mussten, sehr verbunden war. Es war wichtig für sie, das Schicksal anzuerkennen, sich jedoch herauszuhalten und die Trauer um das Verlorene bei den Großeltern zu lassen. Danach war sie frei, sich um ihr eigenes Leben zu kümmern.

Eine Frau, Mitte 50, hatte ihr Elternhaus geerbt; das seit 1920 in Familienbesitz war. Völlig unschlüssig, was sie damit machen sollte, hatte sie den Wunsch, etwas in dem Haus zu klären. Am liebsten wollte sie dort selbst einziehen. Mit ihrer eigenen Familie hatte sie bisher immer im Ausland gelebt.Die Aufstellung zeigte, dass in dem Haus die Gefühl  Angst, auf der Flucht sein, stark gespeichert war. Das Haus selbst wollte am liebsten abgerissen werden. Es wirkte traumatisiert, wie in Trance. Das Grundstück, obwohl ein sehr kraftvoller Platz, war extrem geschwächt. Der Großvater hatte das Haus selbst gebaut, nachdem er nach der Flucht dort angekommen war. In den Kriegswirren waren auch jüdische Flüchtlinge beherbergt worden. Nachdem die Themen herausgearbeitet und benannt wurden, klärte sich der Zustand des Hauses und auch das Grundstück kam wieder in seine Kraft. Die Klientin zum Schluss erkannte zum Schluss: „Jetzt weiß ich, warum ich nicht wollte, dass meine Kinder dort aufwachsen und warum ich selbst immer im Ausland war. Jetzt können wir dort einziehen.“

EntscheidungenBauen oder in der Wohnung bleiben

Ein ehemaliger Ingenieur 68 Jahre alt, war seit einem Jahr sehr damit beschäftigt, ob er sich einen Traum erfüllen und ein Holzhaus auf dem Lande bauen oder in seiner Stadtwohnung bleiben sollte. Er träumte vom Gärtnern und Tischlern. Die Aufstellung zeigte, dass beide Möglichkeiten  nebeneinander in Zukunft harmonieren würden. Die Wohnung in der Stadt brauchte er zum Auftanken, das Holzhaus auf dem Lande, ja nicht zu klein, könnte alle seine Sinne bereichern.

Geschäftsstandort

Ein Gastronom fragte sich, wieso an einem - von außen betrachtet guten Standort - der Betrieb schlecht lief. „Jeder kommt rein, schaut sich um und geht wieder„. Die Aufstellung zeigte, dass das Grundstück seine Ruhe haben wollte und keine Kommunikation wünschte. Gäste wollen sich aber oft beim Essen gut unterhalten.

Ein anderes Restaurant dagen wünschte sich keine Durchlaufkundschaft, sondern Gäste, die länger verweilten.Ein Praxisinhaber nahm eine etwas dumpfe und erstarrte Energie in den neu angemieteten Altbauräumen wahr. Er hatte bereits eine Klimaanlage installieren lassen, weil es in den Räumen oft besonders heiß war. Die Aufstellung zeigt, dass alte Trauma-Energien sehr präsent waren. Der Schock eines Brandes in Kriegszeiten und die Angst um die Kinder der damaligen Mieter waren noch zu spüren. Durch die Benennung der Ereignisse klärte sich der Raum sofort und es konnte störungsfrei darin gearbeitet werden.Für Praxen gibt es gute und weniger optimale Standorte. So war ein Ort besonders offen für Heilarbeit und unterstütze diese auf eine besondere Weise.

Welche Ebenen zeigen sich bei Orts-/Häuseraufstellungen?

z.B.- Naturenergien (Bäume, Grundstücke, Bäche, etc.)- frühere schicksalhafte Ereignisse, gelebte Verhaltensmuster (unbewusste positive oder negative Resonanz neuer Besitzer)- besondere Grundstücksenergien (Kraftplätze, häufig Erinnerungen an frühere Nutzungen z.B. als Opfer-/Ritualplätze, religiöse Stätte)- Familienmuster (unbewusst übernommene Erbschaftsaufträge)  alte Geheimnisse- Alte Seelen/Verstorbene, die einen Platz nicht verlassen wollenOrtsaufstellungen können helfen

• Bauphasen problemlos abzuwickeln
• Konflikte aufzulösen (Nachbarschaftsstreit, Erbauseinandersetzungen,  Bauherren /Architektenkonflikte, Konflikte zwischen Ehepartnern im Bauprozess)
• Geschäftserfolg am Standort zu optimieren
• Entscheidungsprozesse abzukürzen und Entscheidungen klar zu treffen
• einen Haus- (Ver)kauf abzuwickeln• latentes Unwohlsein an bestimmten Orten aufzulösen
• Körper- und Krankheitssymptome zu verstehen, Ursachen zu lösen
• Ortsenergien zu klären

Die Umsetzung der Lösung

Die Wirkung einer Aufstellung stellt sich anschließend oft sehr schnell ein: Häuser oder Wohnungen, die seit langem nicht verkauft werden konnten, finden sehr schnell den geeigneten Käufer. Das Wunschhaus wird gefunden. Entscheidungen können mit sicherem Gefühl getroffen werden. Geschäfte werden erfolgreich. Umzugskisten können endlich ausgepackt werden. Das Gefühl, an einem Platz zu hause zu sein, stellt sich ein.

Die Autorin

Kristine Alex, Dipl. Oec. troph., Inhaberin von Systeme in Aktion, Institut & Praxis f. Systemaufstellungen, lebt im Chiemgau.Im Laufe ihrer seit mehr als 12 jährigen Arbeit wurden ihre Wahrnehmungsebenen immer vielschichtiger und sie entwicklete einen besonderen Spürsinn für Ortsenergienen.

Sie ist Autorin von 2 Büchern im Kösel Verlag ‚Die Ordnungen des Erfolgs. eine Einführung in die Organisationsaufstellung 2007, 2. Auflg.(unter Kristine Erb) und „Orte erinnern sich“, Häuser, Orte, Plätze von Störungen befreien. Systemische Arbeit mit Energiefeldern. 2008.www.systeme-in-aktion.de